MSM - Methylsulfonylmethan
Was ist MSM?
MSM-Pulver oder Kapseln – was für ein unverständlicher Begriff! Bei den drei Buchstaben handelt es sich um die Abkürzung für Methylsulfonylmethan. Als organischer Schwefel gehört es der Stoffklasse der Sulfone an. Es handelt sich dabei um ein weisses geruchloses Kristall, das optisch an Salz oder Zucker erinnert. Doch geschmacklich hat MSM mit den beiden nicht viel gemeinsam – es schmeckt eher bitter. MSM dient der Nahrungsergänzung und soll einen Mangel an Schwefel im Körper ausgleichen.
Ist Schwefel nicht schädlich?
Schwefel und Nahrungsergänzung – wie passt das denn zusammen? Jahrelang wurden wir vor dem chemischen Element gewarnt, das beispielsweise in Form von Abgasen unserer Gesundheit und der Umwelt schaden soll. Und nun gibt es Schwefel zum Einnehmen.
Sind die Abgase etwa doch nicht schädlich? Doch natürlich! Bei den giftigen Stoffen, die in der Industrie und im Strassenverkehr entstehen, handelt es sich um gefährliche Schwefelverbindungen, die grosse Schäden bei Mensch und Umwelt anrichten.
Reiner Schwefel, chemisch Sulfur, ist jedoch für den menschlichen Körper nicht giftig – im Gegenteil! Wir nehmen ihn sogar über die Nahrung auf. Unser Darm kann ihn zwar nicht verdauen, sondern scheidet ihn wieder aus. Er zieht sich aber die Elektronen daraus.
Allerdings ist MSM nicht gleich Schwefel. Reiner Schwefel liegt als anorganischer Stoff vor. MSM ist organischer Schwefel, bei dem ein zusätzliches Sauerstoffatom an das Schwefelatom gebunden ist. Methylsulfonylmethan besitzt eine hohe Bioverfügbarkeit. Unsere Darmschleimhaut kann es also schnell aufnehmen und im Körper verteilen.
MSM kommt ganz natürlich in Tieren und vielen Pflanzen vor und macht daher auch einen Bestandteil unserer Ernährung aus. Die höchste MSM-Konzentration wurde in Kuhmilch und Kaffee nachgewiesen.
Wozu braucht der Körper organischen Schwefel?
MSM stellt im menschlichen Körper einen wichtigen Baustein von körpereigenen Stoffen dar. Dazu gehören Enzyme, Hormone wie Insulin, viele lebenswichtige Aminosäuren und das körpereigene Antioxidans Glutathion. Auf diese Weise ist Schwefel an der Proteinbildung, dem Stoffwechsel und der Hormonproduktion beteiligt. Ohne das chemische Element könnten wir auch kein Elastin, Keratin und Kollagen produzieren. Kollagen brauchen wir nicht nur für unsere Haut. Auch für die Knochen, Knorpel und die weiteren Bestandteile des Bindegewebes ist das Eiweiss von grosser Bedeutung.
Im menschlichen Körper liegt Schwefel mit einem Gehalt von 0,2 Prozent vor. Zum Vergleich: Magnesium, ein deutlich bekannteres Nahrungsergänzungsmittel, macht in unserem Organismus nur ein Fünftel des Schwefelgehaltes aus. Unser Körper enthält sogar 40-mal mehr Schwefel als Eisen. Es ist nach Kalzium und Phosphor das Mineral, das am häufigsten im menschlichen Körper vorkommt.
MSM soll als Nahrungsergänzungsmittel einem Schwefelmangel im Körper vorbeugen oder ausgleichen. Als Ersatz für eine ausgewogene und gesunde Ernährung dient das Mittel aber nicht.
MSM als Nahrungsergänzungsmittel
In der alternativen Medizin wird MSM schon seit längerer Zeit verwendet. Inzwischen nimmt sich auch die medizinische Forschung Methylsulfonylmethan vor. Beispielsweise beschäftigten sich mehrere Studien mit der MSM-Gabe bei Arthrose. Eindeutige Ergebnisse zu den Effekten von MSM liegen bisher allerdings noch nicht vor, weshalb es derzeit nicht als Medikament zugelassen ist.
Als Nahrungsergänzungsmittel gibt es organischen Schwefel als:
- MSM-Pulver,
- MSM-Kapseln
- und MSM-Tabletten.
In Kapsel- und Tabletten-Form sind dem Methylsulfonylmethan mitunter noch andere Stoffe beigesetzt wie beispielsweise Vitamine.
Gut zu wissen: Methylsulfonylmethan ist hitzeempfindlich, weshalb sein natürliches Vorkommen in Nahrungsmitteln bei der Zubereitung mitunter reduziert wird. Auch in stark verarbeiteten Lebensmitteln, die inzwischen einen Grossteil unserer Nahrung ausmachen, findet sich wenig bis kein MSM. Die industrielle Landwirtschaft trägt ebenfalls zu einer verringerten Schwefelaufnahme bei.
Hat MSM Nebenwirkungen?
Am Anfang der MSM-Einnahme kann es mitunter zu Nebenwirkungen kommen. Diese äussern sich in folgenden Symptomen:
- Hautausschlag,
- Durchfall,
- Kopfschmerzen
- und Müdigkeit.
Nach rund einer Woche verschwinden die Symptome jedoch wieder. Grundsätzlich scheiden wir überschüssigen Schwefel ohnehin aus, weshalb von Methylsulfonylmethan kein Risiko auszugehen scheint. Gegebenenfalls empfiehlt es sich, die Dosis zu reduzieren. Die US-amerikanische Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA stufte ein MSM-Produkt, das eine Tagesdosis von 4,8 g aufwies, 2007 als sicher ein.
Kinder und schwangere sowie stillende Frauen sollten jedoch auf eine MSM-Einnahme verzichten.
Wie MSM einnehmen?
Generell sollten Sie sich bei der Einnahme von MSM an die vom Hersteller vorgegebene Dosis und Darreichung halten.